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Hektargemeinde |
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In den Anfangsjahren um 1896 war Hannowka eine Ansiedlung auf
Pachtland. Durch die rumänische Boden- reform von 1920 mit der Vergabe von
sechs Hektar Land wandelte sie sich von einer Pacht- in eine Hektargemeinde.
Als
sich in Hannowka Ende des 19. Jahrhunderts deutsche Siedler niederließen, wirtschafteten sie auf gepachtetem Land von Großgrundbesitzern. Im
Zarenreich, zu dem
Bessarabien in dieser Zeit gehörte, war Großgrundbesitz in den Händen von Adligen und Militärs die
Regel. Erst die rumänische Bodenrefom von 1920 beendete diese
Eigentumsform. Der
Staat
enteignete alle Landeigentümer mit mehr als 100 Hektar Ackerland und teilte den
enteigneten Boden an Landlose auf. Jede Familie erhielt
auf diese Weise sechs Hektar Land als Eigentum, so auch in Hannowka.
Die so Beschenkten verarmten bald auf dem wenigen Land, dessen Menge für ein geregeltes Auskommen viel zu gering war.
Trotzdem entstanden wegen der Landvergabe der sechs Hektar in den 20er Jahren
neue Höfe im Dorf und die ursprüngliche Pachtgemeinde wandelte sich in eine Hektargemeinde.
Dieser Gemeindetyp wurde zum Sinnbild für ärmere Siedlungen; im Gegensatz zu
Dörfern auf eigenem oder gepachtetem Land.
Wer nicht genügend eigenes Land besaß,
nahm es von anderen Grundbesitzern
"auf die Hälfte". Pachtgeld wurde dabei nicht fällig, denn Bauer und Landbesitzer teilten sich
die Ernte. Auf diese Weise wurden
in Hannowka pro Hof bis zu 30 Hektar zusätzlich bewirtschaftet. Da keine Bauernfamilie das aus eigenen Kräften bewältigen konnte, halfen
die Bewohner des russischen
Dorfteils als Tagelöhner aus.
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