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Das
frühere Hannowka heißt heute ukrainisch Hanniwka. Vor der Besiedlung durch die Deutschen ab
1896 hieß es russisch Annowka.
Nach dem Zweiten Weltkrieg annektierte die Sowjetunion Bessarabien. Den
südlichen Landesteil (Budschak), in dem Hannowka lag, ordnete sie der Ukrainischen Sozialistischen
Sowjetrepublik zu. Seit dem Zusammenbruch der
Sowjetunion 1991 gehört das Dorf als Hanniwka zum Nachfolgestaat Ukraine.
Hannowka
nach 1945
Hannowka
heute
Häuserreihe an der Dorfstraße
Hannowka
nach 1945
Nach
dem Zweiten Weltkrieg machte die Sowjetunion Bessarabien erneut zu ihrem
Staatsgebiet. Ursprünglich gehörte das Land zwischen 1812 - 1917 zu Russland
und ging danach bis 1940 an Rumänien über. Nach 1945
teilte die Sowjetunion das Gebiet in
die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik im Norden und die
Ukrainische
Sozialistische Sowjetrepublik (in dem Hannowka lag) im Süden, dem Budschak.
Von da an verschwand die geografische Bezeichnung Bessarabien für das einstige
Gouvernement (Verwaltungsbezirk) des russischen Zarenreichs von der Landkarte.
In Hannowka kam es
nach dem Zweiten Weltkrieg wie in anderen sozialistischen Staaten zur Kollektivierung der Landwirtschaft. Davon zeugen noch
Kolchosegebäude
(
Panoramabild
2002), die sich inner- und außerhalb des Ortes befinden. Die
Siedlerhöfe verkleinerten sich, da die Stallgebäude wegen des gemein-
schaftlichen Wirtschaftens in Kolchosen nicht mehr gebraucht wurden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
1991 wurde das Gebiet des früheren
Bessarabiens zwei Nachfolgestaaten zugeordnet: der Ukraine und Moldawien. Die
Grenze zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken
behielt man bei. Heute liegt Hanniwka, das frühere Hannowka,
in der Ukraine zwei Kilometer östlich der Grenze
zu Moldawien.
Hannowka
heute
Heute
ist Hannowka ein Dorf in der Ukraine und heißt Hanniwka. Wie alle
früheren deutschen Siedlungen in Bessarabien verkam es während der sozialistischen
Zeit Bessarabiens ab 1945. Das Dorf liegt wie
nach wie vor abgelegen
von guten Verkehrswegen. Eine halbwegs
befestigte Straße führt in das Dorf. Die Einwohnerzahl dürfte bei 500-1.000 Personen liegen. Es sind zum Teil die ursprünglich russischen
Bewohner, aber auch Ukrainer, Bulgaren, Roma und andere
Nationalitäten der früheren Sowjetunion, die nach dem Weggang der Deutschen
1940 hier angesiedelt wurden. Die heutigen Bewohner arbeiten hauptsächlich in den Kolchosen
(Viehzucht, Sektkellerei) des Ortes.
Das frühere Bet- und Schulhaus der deutschen Siedler ist
nun ein gepflegtes
Schulgebäude, das man um zwei baugleiche Trakte erweiterte. Das einzige mehrstöckige Gebäude in Form der
deutschen Molkerei steht nicht mehr. Viele Häuser der deutschen Ortsgründer
waren nach 1940 nicht mehr bewohnt und verfielen oder sind
abgerissen worden. Die Häuserreihe der zwei Kilometer langen Dorfstraße hat im früheren deutschen
Teil größere Lücken. In den letzten
20 Jahren entstand am Berghang eine kleine
Siedlung mit neuen Wohnhäusern. Sie sind in die Weingärten auf den
Grundstücken der früheren deutschen Siedler gebaut, die damals 250 Meter lang
waren.
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