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Höfe |
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Die
Höfe in Hannowka entstanden in einer häufig anzu- treffenden Bauweise in
Bessarabien. Die weißgetünchten Gebäude waren mit Lehmziegeln gemauert und
mit Schilfrohr gedeckt. Als Grundstückbegrenzung zur Straße diente eine
Lehmmauer. Heute hat sich das Erscheinungsbild der Anwesen stark verändert.
Höfe
Grundstücke
Heute
Früherer
deutscher Siedlerhof (Gottfried Höger)
Höfe
Zu
einem Hof gehörte ein Wohnhaus, an das sich Stall,
Scheune, Schuppen, Keller, anschlossen. Die mit Lehm verputzen Gebäude waren
mit Kalk stets weißgetüncht. Die
Dächer deckte man überwiegend mit Schilfrohr, neuere Gebäude mit Zementziegeln,
ein. Die Wohnhäuser maßen an der Giebelseite etwa fünf Meter an Breite,
erstreckten sich aber mit ihren flurlosen Räumen (Stuben, Küche) sowie
Stallungen und Schuppen bis zu 20 m tief in das Grundstück. Viele Höfe hatten
ein kleines Gebäude, in dem in der warmen Jahreszeit gekocht und daneben auf
dem Hof gegessen wurde. Dies war die sog. Sommerküche. Auf den
Hofgrundstücken war meist ein separater Keller
angelegt, in dem man Wintervorräte und Wein
einlagerte. Der Keller war gegraben oder ausgeschachtet und mit einem Steingewölbe
versehen. Mehrere Meter tief unter der Erde und Ausmaße von 3 x 10 m waren
keine Seltenheit. Der oberirdische Eingang war aufgemauert und mit einer Tür
versehen.
Grundstücke
Die
ebenerdigen Wohnhäuser waren wie in allen deutschen Siedlungen in Bessarabien
mit dem Giebel zur Straße ausgerichtet. Die
Grundstücke der
Siedlerhöfe reihten sich zu beiden Seiten der Dorfstraße aneinander. An der
Straßenseite waren sie ungefähr 20 Meter breit, in der Länge erstreckten sie
sich aufwärts zum Hang über 250 Meter. Neben den Wohn- und Nebengebäude
hatten die Höfe Wirtschaftsflächen (Dreschplatz, Heuschober). Im hinteren
Grundstücksteil zum Hang hin war meist ein großer Weingarten angelegt.
Die Reben wuchsen nicht aufgebunden am Stock, sondern in Strauchform.
Heute
Heute
hat sich das Erscheinungsbild der Hofflächen und Gebäude verändert. Nach dem
Weggang der deutschen Bewohner 1940 zogen in die Gebäude Angehörige der
rumänischen und russischen Bevölkerung. Die Grundstückeinfriedungen aus Lehm
wurden zu Holz- oder Metallzäunen.
Weinreben und Hecken in den Vorgärten überwucherten die Grundstücke. Ställe,
Schuppen und Neben- gebäude riss man wegen des kollektiven Wirtschaftens ab.
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